Kein zweitklassiger "Neuer Friedhof" bitte
Die Sorge um die Weitersburger Friedhöfe ist seitens der FWG-Fraktion nach der vergangenen Ausschusssitzung angewachsen.
Es wird wohl, nach Beratungsverlauf, von Ratsmitgliedern angestrebt den “Neuen Friedhof” nach erst 23 Jahren Nutzung zu sperren. Die damalige CDU- und SPD-Fraktion hatten erst 1996 den “Neuen Friedhof” einstimmig seiner Bestimmung übergeben und vorher die endgültige Herstellung beschlossen.
Bewirtschaftungsanlagen wie Ablage von Grünschnitt, Erdaushub, Lager für Arbeitsmaterial und Werkzeug, Trauerhalle wurden dort bisher leider nicht verwirklicht und die Urnenmauer ist seit vielen Jahren ein Sanierungsfall, wie eine Untersuchung im Rahmen der Friedhofsentwicklungsplanung ergab.
Die Trauernden und Grabstellen des neuen Friedhofs nicht vergessen
Wir haben große Sorge, dass eine würdevolle Trauermöglichkeit und Andacht auf dem “Neuen Friedhof” zu einer von uns nicht gewollten Zweitklassigkeit herabgesetzt wird. Mit den Zeitspannen von Totenruhe, Nutzungsrecht und Wiederverleihung des Nutzungsrechtes sehen wir hier noch sehr sehr viele Jahrzehnte aktiven Betrieb der Anlage, die eine würdevolle Nutzung, Pflege und vor allem Trauer ermöglichen muss. Damit verbunden selbstverständlich auch Pflege, Unterhaltung Reparatur, Sanierung und Ausbau.
Seit der endgültigen Herstellung 1996 stehen hier schon Sanierungsmaßnahmen an und fehlen zudem immer noch wichtige Bewirtschaftungsobjekte für einen in unseren Augen pietätvollen und zugleich funktionalen Friedhof für die nächsten Jahrzehnte.
Wichtige Erkenntnisse, schwarz auf weiß, seit 2016
Der “Alte Friedhof” wurde zugleich 1996 vom damaligen Gemeinderat für weitere Belegungen gesperrt. Beisetzungen und Wiederverleihung von Nutzungsrechten wurden begrenzt.
Die Friedhofsentwicklungsplanung und Bodenuntersuchungen 2016 belegten nun eine sehr schlecht gewordene Bodenbeschaffenheit und die aktuell praktisch unmögliche Sargbestattung. Eine Verwesung der Toten tritt auch nach 30 Jahren nicht, wie es sein sollte, ein. Urnenbestattungen sind dagegen keine Schwierigkeit.
Einer Prüfung, mit welchem Aufwand Sargbestattungen ermöglicht werden könnten, stehen wir neutral gegenüber. Die Entwicklung und Sanierung darf dadurch aber nicht behindert werden.
Massive Störungen der Totenruhe - keine Exhumierungen bitte
Skeptisch sehen wir die vorgestellte Lösung durch Baumaßnahmen, wie Drainage oder Bodenaustausch. Dies müsste in den bestehenden Gräbern geschehen und somit wäre dies wohl mit Beschädigungen der Grabstellen, Ausgrabung von Wachsleichen und Exhumierungen verbunden. Das wären für uns massive Störungen der Totenruhe, welche wir schon aufgrund von Pietät nicht unterstützen könnten, wenn dies nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden könnte.
Viele technische und zeitliche Fragen schließen sich an. Um die Situation bis zur kommenden Sitzung besser einschätzen zu können, benötigen wir Hilfe und haben daher einen Fragenkatalog mit ersten für uns wichtigen Fragen an die Verwaltung gestellt.
Unsere Anfrage/Fragenkatalog kann hier nachgelesen werden:
P.S.: Siehe auch früheren Artikel Anfragen und Anregungen zur Friedhofsneugestaltung nach der Einwohnerversammlung 2018