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(Rheinzeitung - 07.09.2004)

“Klarer Wählerauftrag” - SPD schickte (erfolglos) Edwin Hahn ins Rennen

Die neue, alte Verwaltungsspitze in Weitersburg: Ortsbürgermeister Rolf Rockenbach im Kreise der Beigeordneten Renate Menniken und Harald Schmidt - Foto:Anette G. Herrmann

WEITERSBURG.Wer die Mehrheit hat, hat auch das Sagen. In dieser Beziehung ließen sich die Weitersburger Christdemokraten bei der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates auf keine Kompromisse ein - und wählten zwei Kandidaten aus den eigenen Reihen in die neue Dorfspitze. Als Erste Beigeordnete wird so weiterhin Renate Mennicken fungieren. Zur Seite steht ihr Harald Schmidt, der als Zweiter Beigeordneter ebenfalls im Amt bestätigt wurde. Dem Begehren der Opposition, mit Edwin Hahn einen Vertreter der SPD ins Verwaltungs-Boot zu holen, konnte die Mehrheitsfraktion nicht folgen.

“Der Wähler hat klar entschieden und dem Team an der Verwaltungsspitze den Auftrag gegeben, weiterzuarbeiten. Wenn wir Harald Schmidt nicht nominieren, käme das einem Misstrauensvotuman seiner Person gleich”, machte Heinz-Werner Meurer die Position der CDU deutlich. In gleicher Weise argumentierte Dr. Gernot Nick: “Wir haben einen deutlichen Wählerauftrag, in dieser Form weiterzuarbeiten.” Und da die Wahl der Beigeordneten nun einmal eine Sache von Mehrheiten und eben diese Mehrheit im Fall der Kommunalwahl auch noch ausgesprochen deutlich ausgefallen sei, gebe es hier schlichtweg nichts zu rütteln. Auch nicht mit dem Lockmittel der SPD, die betonte, man wolle “die Qualität der Arbeit nicht in Frage stellen, sondern nur für mehr Transparenz sorgen”.

Mit 10 Ja- zu 6-Nein-Stimmen - wohl entsprechend der Sitzverteilung im Rat - wurde in anschließender geheimer Wahl dann zunächst Renate Mennicken gewählt, wobei die SPD hier auf einen Gegenkandidaten verzichtet hatte. Gegen Harald Schmidt ging beim zweiten Abstimmungsprozedere Edwin Hahn ins Rennen, wobei sich hier das gleiche Stimmenverhältnis ergab: 10 Räte votierten erwartungsgemäß für den CDU- Mann, 6 zwar nicht direkt gegen ihn, aber für den “Bewerber” der SPD.

Zuvor hatte Bürgermeister Rolf Rockenbach die Sozialdemokraten zumindest ein wenig “gebauchpinselt”. Er wolle allen 32 Personen danken, die sich bei der Kommunalwahl zur Verfügung gestellt hätten und bereit gewesen seien, ehrenamtlich zum Wohle der Gemeinde zu arbeiten. Für die kommende Legislaturperiode wünschte er sich eine sachliche, gute Zusammenarbeit im Rat, “für die sicherlich nicht ganz einfachen Aufgaben”, auf die die Gemeinde zusteuere, so Rockenbach in seiner Ansprache. (agh)


CDU mit absoluter Mehrheit

Auch im neuen Weitersburger Gemeinderat konnten die Christdemokraten ihre absolute Mehrheit behaupten. Mit 62,76 Prozent aller Stimmen beansprucht die CDU 10 von 16 Sitzen. Für die Union sind im Rat vertreten: Renate Mennicken, Harald Schmidt, Dr. Gernot Nick, Franz-Josef Urwer, Dieter Günster, Jens Nürnberg, Heinz Sauerborn, Lydia Thomanek, Klaus Schlag und Heinz-Werner Meurer. Die SPD kam bei der Kommunalwahl auf 37,24 Prozent und sechs Sit- ze, vertreten durch Jenny Hahn, Manfred Keßler, Hans- Jürgen Bach, Hans Schiffer, Horst Weller und Edwin Hahn.