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FWG setzt sich für Aufwertung und Sanierung auf beiden Friedhöfen ein

Die Wege des alten Friedhofs bedürfen dringend einer Sanierung.

18.09.1921 - mit Gottesdienst und Kreuzwegandacht fand damals die Einweihung des “alten” Friedhofs und des Krieger-Ehrenmals statt. Der alte Friedhof in Weitersburg nähert sich im kommenden Jahr nun seinem hundertjährigen Bestehen.

Ein zweiter Friedhof wurde in den 1960er Jahren schon kontrovers diskutiert, denn die Erweiterung des vorhandenen “alten” Friedhofs war lange schon genehmigt. Letztendlich wurde aber Anfang der 1980er Jahre die Vergabe der Bauarbeiten für den “Neuen Friedhof” beschlossen und Mitte der 1990er Jahre wurde der inzwischen “teilweise” ausgebaute neue Friedhof für den ersten Bauabschnitt endgültig hergestellt.
So konnte 1996 mit der Belegung auf dem neuen Friedhof begonnen werden.
Gut 25 Jahre ist der neue Friedhof nun belegt. Das entspricht genau einer Ruhezeit oder Totenruhe für Leichen und Aschen auf den beiden Weitersburger Friedhöfen.

Diskussion zur Schließung des neuen Friedhofs in der Ausschusssitzung

“Streit im Rat” - so betitelte nun die Rhein-Zeitung vor der Ausschusssitzung, die jüngst wegen der Corona-Pandemie im Weitersburger Pfarrheim stattfand, das Thema rund um die Weitersburger Friedhöfe. Wir würden es eher als “verschiedene Ansichten” bezeichnen, aber können auch tatsächlich nach der Ausschusssitzung den Gedanken der anderen Fraktion nach wie vor nicht folgen.

So wurde von dem Fraktionsvorsitzenden der CDU noch im letzten Jahr die Schließung des neuen Friedhofs angestrebt, um mit den damit eingesparten Pflege- und Bewirtschaftungskosten dann Bodenverbesserungsmaßnahmen und Kosten für eine teilweise Wiederherstellung von Sargbestattungsmöglichkeiten auf dem alten Friedhof gegenzufinanzieren. Die komplette Einstellung des neuen Friedhofs sei, so damals im Rat vorgestellt, dann auf ca. 20 - 30 Jahre vorgesehen.
Die damalige Erklärung des Ortsbürgermeisters, dass schon allein vom vertraglichen und vom Satzungswerk her durch Wahlgräber eine Zeit von ca. 80 Jahren kalkuliert werden müsse, die es mindestens weiter zu bewirtschaften gilt, wurde als Horrorszenario abgetan.

Nun wurde im Ausschuss von der neu gewählten CDU Fraktion dieser Legislaturperiode, etwas anderes mitgeteilt:
Man wolle ja erst in 20 - 30 Jahren eine Schließung des neuen Friedhofs vornehmen. Die Urnengemeinschaftsanlage habe man zudem immer mitgetragen (Anmerkung: obwohl der Bau der Urnengemeinschaftsanlage durch CDU-Antrag zum Haushalt 2017 durch Streichung der Haushaltsmittel um ein Jahr verzögert wurde).

Folgen der Wiederermöglichung von Sargbestattungen auf dem alten Friedhof unabsehbar

Als Horrorszenario bezeichnen wir eher die durchaus nachvollziehbaren Bewertungen und Ausarbeitungen der Verbandsgemeindeverwaltung, die von allen Fraktionen in der Ausschusssitzung ausdrücklich gelobt wurden.
Daraus geht hervor mit welchen offensichtlichen und unabsehbaren Schwierigkeiten durch Maßnahmen zur Wiederermöglichung von Sargbestattungen auf dem alten Friedhof zu rechnen ist. Ein Auszug:

  • hohe Kosten für ein “erweitertes Bodengutachten”
  • bis zu 128 Exhumierungen müssten im schlimmsten Fall vorgenommen werden
  • da nicht gleichzeitig durchführbar müssten Exhumierungen und Bodenaustauschmaßnahmen punktuell erfolgen bis 2045. Das heißt, der alte Friedhof wäre bis 2045 regelmäßig mit größeren Baumaßnahmen beschäftigt!
  • bis mindestens 2045 müssten Sargbestattungen trotzdem auf dem neuen Friedhof fortgeführt werden
  • der Friedhofsbetrieb auf dem alten Friedhof müsste für längere Zeit ausgesetzt werden und jeweils 2 Jahre Wartezeit nach Bodenaustausch bis zur Neubelegung
  • eine separate Drainage und Abflussleitung muss hergestellt werden (bis wohin?), da nicht in den Abwasserkanal abgeleitet werden darf
  • mögliche Änderung des Grundwasserspiegels verbunden mit möglichen Beschädigungen von Häusern in der Nachbarschaft
  • Einnahmen decken Ausgaben nicht, eine deutliche Kostenerhöhung für Sarggräber wäre die Folge
  • es müsste eine Regelung gefunden werden welche Sargbestattungen auf dem neuen Friedhof und welche auf dem alten Friedhof durchgeführt werden

Weitere 30.000 Euro Untersuchungen und Gutachten, die gespart werden sollten

Nicht nachvollziehbar dagegen ist, dass trotz Bodengutachten mit 18 Bodenproben und Bodenuntersuchungen eines Fachbüros für Umwelt- und Geotechnik sowie der darauffolgenden Analyse durch das beauftrage Fachbüro für Friedhofsplanung immer noch weiter mit teuren Bodengutachten und Untersuchungen auf dem alten Friedhof fortgefahren werden soll, die mit weiteren zusätzlichen 30.000,- Euro im aktuellen Haushalt vorgesehen sind.
Abschließend zur Friedhofsentwicklungsplanung hatte das beauftragte Fachbüro berichtet, dass der Alte Friedhof nicht geeignet ist für Sargbestattungen. Seitdem haben sich auch durch weitere Grabungen bis Anfang dieses Jahrs deren Aussagen immer wieder bestätigt.

Für die Untersuchungen sind bisher schon mehr Kosten entstanden, wie für die komplette Friedhofsentwicklungsplanung zusammen, deren Kosten interessanter Weise von den anderen Fraktionen 2015 noch kritisch gesehen wurde.

Neuer Friedhof ist wichtiger Baustein für alten Friedhof

Der alte Friedhof ist seit Belegung des neuen Friedhofs grundsätzlich für Sargbeisetzungen geschlossen und nach den Unterlagen, die nun den Ausschüssen vorgelegt wurden, reichen auf dem alten Friedhof Nutzungszeiten vorhandener Gräber immer noch bis mindestens 2045. Schon diese Erkenntnis macht den neuen Friedhof unverzichtbar!

Beispielsweise hat ein Doppelwahlgrab gemäß der Friedhofsatzung eine Nutzungszeit von 30 Jahren und ein Anrecht auf einmaligen Wiedererwerb des Nutzungsrechts von 30 Jahren. Theoretisch könnte also im 60sten Jahr ein Sterbefall hinzugebettet werden, der zusätzliche 25 Jahre Ruhezeit beträgt. Somit ist jetzt schon mindestens mit einer Bewirtschaftung des neuen Friedhofs bis weit über 2100 zu kalkulieren.

Schließungsszenarien zum jetzigen Zeitpunkt, erst 25 Jahre nach Eröffnung des neuen Friedhofs, erachten wir als fehl am Platze und unverhältnismäßig.

Dauerbaustelle, Exhumierungen und Aussetzung Friedhofsbetrieb inakzeptabel

Den alten Friedhof in eine Dauerbaustelle bis 2045 zu verwandeln, hohe Kosten zu tragen für Bodenverbesserungsmaßnahmen, unabsehbare Schäden in der Nachbarschaft zu verantworten sowie eine unabsehbare Anzahl an Exhumierungen sind inakzeptabel für Bevölkerung und Gemeinde.
Es steht ebenso in keinem Verhältnis zu der Nutzung des schon vorhandenen zweiten Friedhofs für Sargbestattungen, wie es die Friedhofsentwicklungsplanung empfiehlt.

In Gesprächen, die die Friedhofsverwaltung mit den auf dem alten Friedhof noch Nutzungsberechtigten geführt hat, haben übrigens die meisten Bürger von Sargbeisetzungen in Zukunft abgesehen.

Gutachten und Bewertungen sind nun zu Genüge erfolgt - keine weiteren Verschiebungen mehr

Konzepte und Möglichkeiten zu Bodenverbesserungsmaßnahmen auf dem alten Friedhof wurden uns nun ausführlichst vorgestellt. Die in dem Zusammenhang stehenden Maßnahmen haben bisher schon fast 19.000,- Euro verschlungen und mit einer Wegesanierung kann nicht noch länger gewartet werden.
Den Antrag der CDU von 2019, Prüfungen bautechnischer Maßnahmen zur Erhaltung von Sargbestattungen auf dem alten Friedhof zu veranlassen und jetzt immer noch weitere, können wir nach allen inzwischen gewonnen Erkenntnissen nicht weiter mittragen.

Auch wenn die bisherigen Analysen und die sich daraus ergebenden offensichtlichen und unabsehbaren Schwierigkeiten der anderen Fraktion nicht gefallen, sollten die ganzen Ergebnisse doch endlich akzeptiert werden.

Energie, Gelder und Zeit können sinnvoller und besser genutzt werden für die Wegesanierung und Sanierung der vernachlässigten Trauerhalle.

Der neue Friedhof ist keine Zwischenlösung - er sollte weiter aufgewertet werden

Der neue Friedhof wurde bisher seit 1996 nie über einen ersten Bauabschnitt hinaus erstellt. Nicht einmal ein Platz zur Ablage von Grünschnitt oder Räumlichkeiten für Bewirtschaftungs- und Pflegegeräte, Grabplatten etc. wurde erstellt, geschweige denn eine damals vorgeschlagene Leichenhalle. Stützmauern wurden im einfachsten Pflanzkübel-Design ausgeführt und nur die nötigsten unmittelbar zur Belegung dienenden Wege wurden angelegt.

War womöglich schon immer beabsichtigt den neuen Friedhof irgendwann wieder zu schließen? Ist Zweitklassigkeit des neuen Friedhofs eine lang abgewägte Planung?

Können uns weitere alternative Angebote von Bestattungsformen auf dem “Neuen Friedhof” vorstellen

Wir schrieben schon, dass die Bestattungskultur einem Wandel unterworfen ist. Dass, alternative Bestattungsformen gegenüber den klassischen Formen dabei im Trend liegen.

Wir freuen uns über das demnächst neue Angebot auf dem alten Friedhof für pflegeleichte Urnenbestattungsformen als Erdgräber und auch als Urnenstelen, selbst wenn Ratsmitglieder in den Beratungen äußern “… da kriegt mich keiner rein …”.

Wir jedenfalls freuen uns und könnten uns nun durchaus weitere alternative Angebote von Bestattungsformen auf dem neuen Friedhof vorstellen, wie bspw. pflegeleichte Formen auch für Sargbestattung wie Rasengräber oder für Urnen auch eine Baumbestattungsform.