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FWG - Neuigkeiten und Nachrichten

Wegen des weltweiten Klimawandels und den damit verbundenen, lokalen Extremwetterereignissen, haben in den letzten Jahren Klimakatastrophen zugenommen. Weltweit wird eine Zunahme von Rekordniederschlägen beobachtet, ein Trend, der in direktem Zusammenhang mit der Erderwärmung steht. Die Naturkatastrophe in West und Mitteleuropa aus dem Jahre 2021, die in Deutschland rund 186 Todesopfer (davon allein 134 im Landkreis Ahrweiler) gefordert hat, zeigt eindrucksvoll, dass niemand auch nicht wir hier in Vallendar vor den Folgen der Erderwärmung sicher ist. Die Freie Wählergruppe (FWG) VG Vallendar e.V. sieht innerhalb der Verbandsgemeinde Vallendar Handlungsbedarf. Je besser man gegen Starkregen und Hochwasserereignisse vorbereitet ist, desto geringer wird im Ernstfall ein Schaden ausfallen.

Am Sonntag, den 10. Juli 2022 haben sich die Mitglieder der FWG zu einer Vor Ort Besichtigung der Gewässer 3. Ordnung im Hillscheider Bachtal getroffen. Alle Bäche und insbesondere der Stausee haben über die Jahre immer mehr Material abgelagert, so dass diese an Leistungsfähigkeit verloren haben. Um dem entgegenzuwirken, ist eine fachgerechte Erhaltung und Pflege des Gewässerbettes nach d em Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) sicherzustellen. Das Gewässerbett muss regelmäßig und zusätzlich nach Extremereignissen von Totholz, Feststoffen und Geschiebe befreit werden, damit im Bereich von Durchlässen oder Brücken keine Verklausungen entstehen, was meist damit einhergeht, dass ein Bach sein Gewässerbett verlässt und über die Ufer tritt. So können auch durch gewässerbedingte Sturzfluten verursachte Schäden vermieden werden. Die FWG hat sich mehrfach für die Renaturierung von Fließgewässern eingesetzt und angeregt, den Stausee im Feisternachtbachtal wieder als Regenrückhaltebecken mit naturnaher Gestaltung auszubauen. Mit verhältnismäßig geringen Baukosten wäre ein vergrößerter Stauraum herzustellen, der große Mengen anfallendes Niederschlagwasser zwischenspeichern und zeitverzögert wieder abgeben kann.

Zur Entlastung der Entwässerungssysteme im Siedlungsbereich bieten sich aus Sicht der FWG mehrere Maßnahmen an, wie z. B. Entsiegelungsmaßnahmen durch Rasengittersteine und wasserdurchlässige Pflasterbeläge sowie Rückhalt von Niederschlagswasser durch Versickerungsanlagen (z.B. Mulden Rigolen), Regenrückhaltebecken, Stauraumkanäle, Regentonnen oder Rückhaltemulden.

Es existieren eine Vielzahl von Themen, die in einem Hochwasser Vorsorgekonzept zusammen gefasst werden müssen, bei dem alle Maßnahmen in einem Maßnahmenplan dargestellt und nach Prioritäten geordnet werden müssen.

“Für die konkrete Umsetzung müssen dann Machbarkeitsstudien und Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen durchgeführt werden sowie vorhandene Fördermöglichkeiten eruiert werden.” erklärt Wilfried Münz, 1. Vorsitzender der FWG.

Insgesamt war die Besichtigung sehr aufschlussreich und die FWG ist sich einig: “Es gibt viel zu tun, packen wir’s an”.