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Nachgedacht - "DSL-Versorgung in Weitersburg"

 Der kürzlich im öffentlichen Mitteilungsblatt (Blick-Aktuell 10/2010) veröffentlichte gemeinsame Artikel der Ortsgemeinde Weitersburg und der Verbandsgemeindeverwaltung Vallendar, "DSL-Versorgung in Weitersburg wird verbessert", hat die Freien Wähler zugleich erfreut aber auch nachdenklich gestimmt:

DSL - Verbesserung im Gewerbegebiet und im Staffelstück

 Eine Verbesserung für Telefon und DSL im Gewerbegebiet und, wie wir durch den Artikel erst erfuhren, auch nun im Staffelstück, soll für die Ortsgemeinde kostenneutral, und das in den kommenden 2 Monaten von der Telekom ausgeführt werden. Gehen wir doch davon aus, daß die Telekom sicherlich eine langfristigere Planung für solche Projekte vorsieht, hat uns der Zeitpunkt der Inormationsübermittlung doch überrascht und uns eine vernünftige Bewertung des Sachverhalts und der Information praktisch kaum möglich gemacht. Die Zusage der Telekom, durch die Verwaltung, im Weitersburger Neubaugebiet und Gewerbegebiet die DSL-Versorgung zu verbessern, und das kostenneutral für die Ortsgemeinde, hat uns sehr gefreut.

Bedenken hat die FWG allerdings hinsichtlich der Tatsache, daß Änderungen der seit 23.12.2009 geltenden neuen Genehmigung des Förderprogramms durch die EU-Kommission, gerade für Weitersburg einige interessante neue Aspekte  bereithält. Eine wesentliche Änderung ist die Definition der „unzureichenden Breitbandverfügbarkeit“:

Anstelle von bisher 1 MBit/s downstream, gelten zukünftig Gemeinden mit weniger als 2 Mbit/s downstream als unzureichend mit Breitband-Internetzugängen versorgt und sind somit antragsberechtigt.

In diesem Punkt weisen wir auf die Gemeinderatssitzung vom 26.11.2009 hin, in der Herr Schomisch von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft am Mittelrhein mbH (WFG) mitteilte, dass bei der vorhandenen Versorgung nach damaligem Stand eine Förderung für einen weiteren DSL-Ausbau in Weitersburg nicht in Betracht kommt. Da unseres Erachtens allerdings ein grosser Teil des Gemeindegebietes, mit DSL-Anschluss, sich knapp über 1 MBit/s und um die 2 MBit/s downstream bewegt, wäre eine Überprüfung bzw. eine Aussage hinsichtlich der Fördermöglichkeiten und Antragsberechtigung nach der neuen Genehmigung des Förderprogramms durch die EU-Kommission, "vor" dem geplanten Ausbau der Telekom sinnvoll. Ein ungutes Gefühl haben wir bezüglich der Verbesserung, dass eine leichte Leistungsanhebung des Staffelstücks u.U. zur Folge haben könnte, dass das Staffelstück mit 2-3 MBit/s über der "Unzureichend-Grenze" liegt und sich prozentual auf das ganze Gemeindegebiet so negativ auswirken könnte, das Weitersburg auch im Hinblick auf die neue Fördermittellage keine Chancen mehr auf Antragstellung hätte.

Die Frage zur Fördermittellage haben wir in letzter Gemeinderatssitzung gestellt um die DSL-Gesamtsituation in Weitersburg sinnvoll bewerten zu können. Unsere Nachfrage nach den Ergebnissen der, wie in oben erwähnter Gemeinderatssitzung mitgeteilt, seit Frühjahr 2008 eingeleiteten Überprüfung der Gesamtsituation der DSL-Versorgung konnte uns leider nicht zufriedenstellend und ausführlich beantwortet werden, da Herr Ortsbürgermeister Rockenbach darauf hinweisen musste, daß die Telekom Ihre Ergebnisse nur vertraulich behandelt sehen möchte. Dies ist für den Gemeinderat natürlich keine gute Ausgangsposition um den Sachverhalt sinnvoll bewerten zu können, was zusätzlich dadurch unterstrichen wird, dass bis dato noch von keinem Mitarbeiter der Telekom oder seitens der Verwaltung zur nochmaligen im November 2009 angeregten Bestandsanalyse informiert wurde. Mehr Offenheit und Transparenz hinsichtlich des Themas Breitbandausbau möchten wir anregen und vor allem auch das Gespräch mit den Nachbargemeinden in Sachen DSL-Ausbau und mittelfristiger (gemeinsamer) Planungen, denn in den Nachbargemeinden stehen die Hauptverteiler und nur eine qualitativ gute Anbindung dorthin beschert Weitersburg eine langfristige, zukunftssichere und hochwertige Breitbandversorgung.

 

UMTS - für Gebiete ohne ausreichende DSL-Verfügbarkeit?

Weiterhin fanden wir den Artikel im Hinblick auf die UMTS-Technik für den Bürger verwirrend. UMTS ist in erster Linie eine Technik für "mobile" Nutzung und Erreichbarkeit - nicht umgedreht! UMTS wird nicht nur von der Telekom angeboten, ein Vergleich mit anderen Anbietern sollte man schon im Hinblick auf Netzausbau und Preise gestatten. Die Gebühren für UMTS-Verträge kommen den Endverbraucher oft teurer als DSL, da diese, beispielsweise für einen Nutzer von Internetflatrate incl. Telefon, im Vegleich schon erheblich höher sein können. Hier sollte sich der Bürger genaustens zum Vertrag informieren und vergleichen.

Zudem zeigt die aktuelle öffentliche "T-Mobile-Karte der Funkversorgung im Inland" für UMTS/HSDPA in Weitersburg, insbesondere in der "älteren" Ortslage keine UMTS und HSDPA Verfügbarkeit an. Dies wurde im Artikel wohl nicht berücksichtigt. Für eine standortbezogene Verbindung ist UMTS, unseres Erachtens, höchstens als Übergangslösung zu sehen. Reines UMTS kann technisch maximal 0,384 MBit/s downstream erreichen. 7,2 Mbit/s ist nur mit HSDPA, und das theoretisch "im Freien", erreichbar. Angegebene Verbindungswerte beziehen sich hier in aller Regel nicht auf erreichbare Geschwindigkeiten "in" Wohnungen. In der Praxis sind die Verbindungen nicht so stabil, dass sie solch eine schnelle Übertragung leisten könnten. Je höher die Funkfrequenz ist, desto empfindlicher reagieren die Funksignale auf Abschirmung. Daher ist die so genannte Indoor-Versorgung (innerhalb von Gebäuden) mit UMTS/HSDPA deshalb schwieriger. Gerade außerhalb von Ballungszentren ist der Empfang innerhalb von Bauten manchmal schwer oder nicht mehr zu gewährleisten. Weiterhin teilen sich alle Nutzer, die sich in einer gemeinsamen Funkzelle befinden, die zur Verfügung stehende Bandbreite. Wenn beispielsweise zehn Kunden gleichzeitig Musik herunterladen, sinken die Downloadraten immens. Dem Bürger wird in dem Artikel suggeriert, mit UMTS würden alle Probleme behoben. Wir möchten darauf hinweisen, dass wir UMTS nicht als Allheilmittel verstehen. Vertragliche Hürden (z.B. oft VoIP-Nutzung untersagt) und technische Hürden ( z.B. das Transport-Protokoll mit seiner relativ langsamen Geschwindigkeitsaufnahme bei HSDPA) stellen für uns ganz klar die Notwendigkeit kabelgebundener Hausanschlüsse in den Vordergrund.

Freie Wählergruppe Weitersburg e.V.

 

Artikel der Gemeindeverwaltung (Blick-Aktuell 10/2010)

DSL-Versorgung in Weitersbrug wird verbessert

Wie von Ortsbürgermeister Rolf Rockenbach in vorausgegangenen Sitzungen bereits angekündigt und in Aussicht gestellt, wird die Deutsche Telekom jetzt im Gewerbegebiet, aber auch zusätzlich im Baugebiet Staffelstück Verbesserungen der bisherigen Versorgung mit DSL-Anschlüssen durchführen. Dies ist das Ergebnis eines gemeinsamen Gesprächs zwischen der Verbandsgemeindeverwaltung, der Telekom und der Ortsgemeinde. Laut Dipl.-Ing. Kaspers werden Kupferkabel für Telefon und auch für die DSL-Nutzung verlegt. Mindestens 2 bis 3 Mbit/s sind hierdurch erreichbar. Die anstehende Maßnahme wird laut Aussage von Telekom in den nächsten zwei Monaten ausgeführt und ist für die Ortsgemeinde Weitersburg kostenneutral. Dipl.-Ing. Kaspers von der Telekom wies darauf hin, dass in Bereichen, in denen die DSL-Verfügbarkeit nicht ausreichend ist, sich der Internetzugang über UMTS von Telekom anbietet. Ein wichtiger Vorzug dieser Lösung ist die Flexibilität. Denn anders als ein herkömmlicher DSL-Anschluss lässt sich UMTS nicht nur stationär verwenden, sondern auch unterwegs. Dies erfolgt via UMTS-Stick. Der UMTS-Stick muss nur an einen der USB-Anschlüsse des Rechners gesteckt werden. Der Stick ist für Surfgeschwindigkeiten von bis zu 7,2 Mbit/s ausgelegt. Die Leistungen von UMTS werden über die gleichen technischen Einrichtungen wie bei Handys übertragen. Weitere Auskünfte hierzu erteilt die Telekom. Dies ist eine erfreulich positive Entwicklung und eine Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität. Damit konnte für die bereits seit Frühjahr 2008 durch den Ortsbürgermeister und die Verbandsgemeindeverwaltung bei der Telekom eingeleitete Überprüfung der Gesamtsituation der DSL-Versorgung, die immer wieder mit Nachdruck verfolgt wurde, nunmehr ein erfolgreiches Ergebnis erzielt werden.

Rolf Rockenbach,
Ortsgemeinde Weitersburg
Wilhelm Schäfer,
Verbandsgemeindeverwaltung Vallendar